Wissenswertes über Nepal

Bevölkerung
Geographie
Geschichte
Religion

Bevölkerung

Das Land bildet eine geographische Scheide zwischen den zentralasiatischen, tibetisch-birmanischen, buddhistisch-lamaistischen Völkern im Norden und den südasiatischen, indoarischen, hinduistischen im Süden. Begünstigt durch diese Lage und der Mischung der Bewohner wird Nepal als ein Vielvölkerstaat bezeichnet. Es sind mehr als 50 verschiedene ethnische Gruppen, die dieses Land bewohnen.
Die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen leben in verschiedenen Regionen und haben ihre eigene Kultur und Sprache bzw. differenzierte Dialekte.
Etwa drei Viertel der Einwohner sind indo-nepalesischer und indischer Herkunft. Die übrige Bevölkerung setzt sich aus tibeto-nepalesischer Gruppen (Tamang, Gurung, Newar, Thakali, Magar, Sunwar, Rai, Limbu und Tharu) zusammen sowie aus einer kleinen Minderheit tibetischer Gruppen (Sherpa, tibetische Flüchtlinge).
Die Gurung und Magar leben im westlichen Landesteil. Dagegen siedeln die Rais, Limbus und Sunwars an den Berghängen und Tälern der mittleren Bergregionen im Osten.
Die Sherpas, die als Führer und Träger bei Bergexpeditionen bekannt sind leben im Hochgebirge.
Die Newars bilden eine einflussreiche Bevölkerungsgruppe, die vor allem im Kathmandu-Tal anzufinden ist. Zusammen mit den drei benachbarten Distrikten konzentrieren sich in diesem Landesteil 75% aller Newars.
Im Terai siedeln Tharus, Yadavs, Satar aber auch Rajvanshis und Dhimals und auch zunehmend die Magars.
Brahmanen (Priesterkaste), Chhetris (Kriegerkaste) und Thakuris sind über das gesamte Land verstreut. Die meisten Reichen und Mächtigen gehören entweder den Brahmanen oder den Chhetris an. Noch heute liegt die Mehrheit der hohen Armeeposten in den Händen der Chhetris.
Die kleine Anzahl der nepalesischen Muslime sind meist im 19. Jahrhundert aus Indien als Landarbeiter oder reisende Händler immigriert. Sie bzw. ihre Nachfahren sind vor allem in den an Indien angrenzenden Distrikten ansässig, also insbesondere im Terai.
Der Name Gurkha meint im übrigen die hinduistischen Eroberer des Kathmandutals gegen Mitte des 18. Jahrhunderts, die seither die Führungsschicht stellen und deren Sprache das Nepali ist. Die britischen und indischen Armee-Einheiten der Gurkha setzten sich aus fast allen Stämmen zusammen.

Geographie

Das Königreich Nepal befindet sich im Gebiet des Himalaja. Der grösste Teil des Landes liegt an den Südhängen des Himalaja und erstreckt sich von den höchsten Gipfeln durch bergiges Land zur oberen Grenze der Ganges-Ebene. Das Königreich grenzt im Norden und Nordwesten an China sowie im Westen, Süden und Osten an Indien. Man kann das Land in fünf Regionen aufteilen: Terai, Siwalik, Mahabharat Lekh, die Zentralregion oder Pahar und den Himalaja. Die bergige Zentralregion wird vom südlichen Himalaja durchzogen, hier befinden sich die höchsten Gipfel der Welt

Geschichte

Der Begründer des Buddhismus, Gautama Buddha, wurde um 560 v.Chr. als Sohn eines Fürsten im Südwesten Nepals geboren. Das hinduistische Königreich Nepal (unter Einschluss von Teilen des heutigen Indien) entstand im Jahre 1769 nach der Eroberung von miteinander rivalisierenden Stadtstaaten im Tal von Kathmandu durch die Gurkhas unter Führung von König Prithvi Narayan Shah. In den Jahren 1814/15 wehrten sich die Einheimischen in einem Krieg gegen die britische East India Company, erlitten eine Niederlage, konnten die Unabhängigkeit Nepals aber trotzdem erhalten. 1846 kam es zur Entmachtung der Shah-Könige durch die Rana-Familie, die für sich das Amt des erblichen Premierministers einführte. Mit Hilfe Indiens wurde 1951 die Königsmacht wieder eingeführt und eine Koalitionsregierung etabliert. 1959 gab es erste freie Parlamentswahlen. Dieser demokratische Ansatz wurde kurze Zeit später durch ein Verbot aller politischen Parteien und die Einsetzung eines monarchietreuen Parlamentes aufgehoben. Seit 1990 gibt es ein Mehrparteien-System, eine demokratische Verfassung und Pressefreiheit.

Religion

Der Hinduismus ist Staatsreligion; etwa 90% der Bevölkerung gehören dieser Religion an. Der in Nepal praktizierte Hinduismus enthält auch Elemente des Buddhismus, der zweitwichtigsten Religion des Landes, zu der sich 8% bekennen. Daneben gibt es eine muslimische Minderheit (ca. 3%).
Nach hinduistischem und buddhistischem Glauben werden das Leben und das Schicksal der Menschen durch ihr Karma bestimmt, die Kraft, die durch ihre Handlungen entsteht und die für die spätere Wiedergeburt entscheidend ist. Man glaubt, dass Bhoot (gute Geister), Pret (böse Geister), Bokshi (Hexen) und Graha dasha (eine unvorteilhafte Planetenkonstellation) die Erkrankung von Mensch und Tier herbeiführen und schlechte Ernten oder Unfälle heraufbeschwören können. Um die Geister und Planeten zu besänftigen, werden häufig Opfergaben wie Nahrungsmittel und Blumen dargebracht.